Wie kaum ein anderer hat Víctor Erice in seinen Filmen vom Vergehen der Zeit berichtet. Das gilt auch für seine Kurzfilme, die oft im Rahmen sogenannter Omnibusprojekte entstanden sind, aber sich ganz eigenwillig und betörend mit dem auseinandersetzen, was das Kino von der Zeit bewahren kann. In Alumbramiento, seinem Beitrag zur Ten Minutes Older-Filmreihe, zeigt er in präzisen Schwarzweissbildern die Geburt eines Kindes in eine von Gleichzeitigkeit, Vergänglichkeit und der Epoche durchdrungenen Welt. Wie sehr die Zeit an der Erinnerung und am Kino hängt, offenbart sich in La morte rouge, in dem er sich an ein prägendes Kinoerlebnis im Gran Kursaal in San Sebastián erinnert. Vidros partidos und Plegaria erforschen in bewegenden Studien die sich in Fotografien haltenden Spuren der Zeit, sei es durch die geisterhaften Erscheinungen oder durch materielle Spuren des Zerfalls. In Ana, tres minutos sieht man die Schauspielerin Ana Torrent, die Erice bereits als Kind besetzte, wie sie über den zerstörerischen Tsunami in Japan 2011 spricht. «Die Toten beobachten uns», sagt sie und fasst so die Zeitwahrnehmung Erices zusammen.
Informationen zur Veranstaltung
Alle aktuellen sowie zusätzliche Informationen zur Veranstaltung findest du auf der Webseite des Veranstalters. Plötzliche Änderungen werden ausschliesslich auf der Webseite des Veranstalters angezeigt.
- Zeit Montag 15. Dezember 2025, 18:30 - 00:00 Uhr
- Ort Filmpodium, Nüschelerstrasse 11, 8001 Zürich
- WWW www.filmpodium.ch
- Links
- Zugänglichkeit
- accessible Rollstuhl (komplett)
- Quelle: kulturzueri.ch





