Hei­mat. Auf Spu­ren­su­che in Mit­holz

Mitholz trifft ein doppeltes Unglück: 1947 explodiert in dem unscheinbaren Dorf im Berner Oberland ein militärisches Munitionsdepot. Neun Menschen sterben, viele Häuser sind zerstört. 2020 beschliesst der Bundesrat, die verschüttete Munition von damals aus dem Berg zu holen. Die Dorfbewohner:innen sollen dafür ihre Häuser in zehn Jahren verlassen – und weitere zehn Jahre nicht mehr wiederkehren. Für seine nächste grosse Ausstellung begleitet das Alpine Museum der Schweiz die Mitholzer:innen ein Stück weit in ihrer Auseinandersetzung. Wie lassen sich nach Schock und Ohnmacht Perspektiven für einen neuen (temporären) Lebensort finden? Parallel zum emotionalen Prozess der Bewohner:innen zeichnet «Adieu Mitholz» die Räumungsschritte nach und fragt dabei nach aktuellen Gegenwartsthemen wie unserem Umgang mit gefährlichen Abfällen, unserem Verhältnis zum Risiko und der Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen. Mit Blick auf das fragile Verhältnis zwischen urbanen Zentren und Bergregionen lässt sich sagen: Mitholz geht alle etwas an.