Lesung mit Volha Hapeyeva, Lyrikerin und Autorin, Stipendiatin Landis&Gyr Stiftung. Ausstellung von Barbara Baumann. Sie verbindet klösterliches Kunsthandwerk mit Fundstücken und subtiler Ironie.
Text zur Ausstellung von Barbara Baumann
Der britisch-schweizerische Schriftsteller und Philosoph, Alain de Botton, beschreibt in seinem Buch 'Wie Kunst Ihr Leben verändern kann' (Suhrkamp, 2017), wie Kunst unser Leben bereichert – indem sie uns zu persönlicher Entwicklung anregt, uns hilft, die Unsicherheiten des Lebens zu ertragen, und uns ermöglicht, menschliche Beziehungen und die Natur tiefer zu verstehen.
Barbara Baumanns künstlerisches Schaffen leistet genau dies.
Ausgangspunkt ihrer Arbeiten ist das traditionelle klösterliche Kunsthandwerk. Seit Aufenthalten in Indien und Sri Lanka lässt sie sich zudem von religiösen und mystischen Gestaltungen dieser Kulturkreise inspirieren. Gemeinsam ist beiden Welten der Einsatz von Mustern, Symmetrien, Symbolen und Amuletten, die den Menschen Sicherheit vermitteln, vermeintlich vor Schaden bewahren und spirituelle Orientierung bieten.
Für ihre Werke verwendet Baumann kostbare Materialien wie Goldfäden und gefasste Schmucksteine, kombiniert diese jedoch mit Fundstücken aus Brockenhäusern, achtlos Weggeworfenem oder kitschiger Massenware. Mit beeindruckendem handwerklichem Können entstehen daraus Objekte und Bilder, die sich in Ästhetik und Technik an traditionelle religiöse Kunsthandwerke anlehnen.
Doch Baumanns Ziel ist nicht, spirituell aufgeladene Objekte zu schaffen. Vielmehr macht sie sichtbar, welche ästhetischen Strategien Volksglauben und Aberglauben nutzen – und wie diese auch auf uns aufgeklärte Menschen wirken. So verleiht sie beispielsweise banaler Massenware neue Bedeutung, indem sie sie in strenge Muster einfügt oder innerhalb des Werks bewusst platziert. Muster und Symmetrie lassen das Zufällig-Gefundene für einen kurzen, fragilen Moment Stabilität und Ordnung ausstrahlen.
Barbara Baumanns Arbeiten sind handwerklich meisterhaft, formal eigenständig, von feiner Ästhetik und subtiler Ironie. Sie schaffen, was bedeutende zeitgenössische Kunst auszeichnet: Sie regen an, über zentrale Fragen unseres Lebens nachzudenken – über Komplexität und Unübersichtlichkeit, über Glauben und Rationalität – und bereichern so unser Dasein.
Barbara Baumann lebt und arbeitet in Baar. Neben ihrer künstlerischen Arbeit ist sie Sachbuchautorin (Papierschmuck, 2013; Neues aus alten Zeitungen, 2014; Klosterarbeiten, 2020 – alle erschienen im Hauptverlag) und war als Schulmediothekarin sowie als Erwachsenenbildnerin für arbeitsmarktliche Massnahmen tätig.
Weitere Anlässe während der Ausstellung:
Neujahrsapéro und Finissage
Sonntag, 4. Januar – Galerie geöffnet 14.00-17.00 Uhr
Informazioni sull'evento
Tutte le informazioni attuali e aggiuntive sull'evento possono essere trovate sul sito web dell'organizzatore. I cambiamenti improvvisi saranno visualizzati solo sul sito web dell'organizzatore.
- Tempo Domenica 7. Dicembre 2025, 14:00 - 17:00 Uhr
- Ort Galerie Billing Bild, Haldenstrasse 1, 6340 Baar
- WWW billingbild.ch
- Link
- Accessibilità
- accessible Rollstuhl (completo)
- Quelle:myfarm.ch

