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Verlust: Kammerkonzert
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Festsaal, Muri AG

Ver­lust: Kam­mer­kon­zert

Saturday, 10. January 2026

Verlust als Klang: Mahler, Korngold und Berg zwischen Trauer, Schönheit und Aufbruch – ein hochkarätig besetztes Kammerkonzert über Ende und Verwandlung im Wiener Fin de Siècle um 1900.

Im Initialmoment von Trauer klafft eine Wunde auf und legt die Wucht einer schmerzlichen Empfindung frei: Verlust markiert den Moment, in dem etwas unwiderruflich zu Ende geht – ein Leben, eine Gewissheit, ein Klangideal. Das erste Konzert des Trauer-Abschnitts im Rahmen des Zyklus Puls von Muri thematisiert Verlust aber nicht als sentimentale Rückschau, sondern als seelische Erschütterung, die sich in Schönheit artikuliert.

Die Jahrhundertwende um 1900 fiel in Europa in besonderer Weise mit einem epochalen Paradigmenwechsel in den Künsten, Geistes- und Naturwissenschaften zusammen. Das damit einhergehende Lebensgefühl des Fin de Siècle war besonders in Wien, dem Epizentrum dieser Umbruchsstimmung, geprägt vom Spannungsfeld zwischen dem Verlust traditioneller Formen und der Sehnsucht nach neuen.

Im Kammerkonzert Verlust stehen drei bedeutende Wiener Komponisten dieser Zeit mit Werken auf dem Programm, die um das Verlustthema kreisen. Dreh- und Angelpunkt des Konzerts bilden die berühmten Orchesterliederzyklen «Lieder eines fahrenden Gesellen» und «Kindertotenlieder» von Gustav Mahler, die in neuen Bearbeitungen für unterschiedliche Kammerensemble-Besetzungen einen besonders intimen Charakter aufweisen. Mahlers Rückert-Vertonung «Ich bin der Welt abhandengekommen» entrückt zum Abschluss in eine andere Dimension, weg vom Irdischen. Diese Bearbeitung wurde eigens für dieses Konzert neu arrangiert. Sie wird in Muri uraufgeführt.

Eingebettet in den Mahler-Kosmos setzen Klavierfassungen von Erich Wolfgang Korngolds Lieder des Abschieds und Alban Bergs Vier Gesänge einen kontrastierenden Akzent: Korngold bewahrt die Schönheit der alten Welt und verwandelt Trauer in veredelte Melancholie, während Berg visionär vorausblickt und die innere Zerrissenheit, die Mahler nur andeutet, expressiv und radikal hörbar macht. So entsteht ein Spannungsfeld zwischen Durchleben, Verklärung und Fragmentierung, das die Vielfalt musikalischer Verlusterfahrungen um 1900 in vielfältiger Weise abbildet.

Lassen Sie sich im Vorfeld des Kammerkonzertes das Impulsgespräch Verlust mit dem renommierten Kulturwissenschaftler und Philosophen Thomas Macho nicht entgehen und geniessen Sie die Zeit bis zum Konzertbeginn bei einem Abendessen in der Gaststube Adler.

Annabel Kennedy – Mezzosopran
Felix Gygli – Bariton
Klaus Simon – Klavier
Gevorg Gharabekyan – Dirigent

Ad Hoc Muri Kammerensemble
Jana Ozolina – 1. Violine
Annina Wöhrle – 2. Violine
Katya Polin – Bratsche
Ekachai Maskulrat – Violoncello
Shuko Sugama – Kontrabass
Anna Gāgane – Klarinette
Elisa Horrer – Fagott
Ricardo Rodriguez – Horn
Krisztian Kováts – Trompete
Andrius Pamorskis – Posaune
Steffen Welsch – Schlagzeug

Programm
Gustav Mahler (1860–1911)
Lieder eines fahrenden Gesellen
Bearbeitung für Singstimme und Kammerensemble: Andreas N. Tarkmann (1998)

Erich Wolfgang Korngold (1897–1957)
Lieder des Abschieds, op. 14

– Pause –

Gustav Mahler (1860–1911)
Kindertotenlieder
Bearbeitung für Singstimme und Kammerensemble: Andreas N. Tarkmann (2002)

Alban Berg (1885–1935)
Vier Gesänge, op. 2

Gustav Mahler (1860–1911)
Ich bin der Welt abhanden gekommen
Bearbeitung für Singstimme und Kammerensemble: Klaus Simon (2025, Uraufführung in Muri)

Annabel Kennedy
Annabel Kennedy ist eine britische Mezzosopranistin und Mitglied des Opernstudios der Deutschen Oper am Rhein. Ihre kommenden Rollen dort umfassen Cherubino (Le nozze di Figaro), Nireno (Giulio Cesare), Siegrune (Die Walküre), Zweite Magd (Elektra) und Bénoni (La reine de Saba). Weitere Partien umfassen Flora (La traviata), Sandmännchen (Hänsel und Gretel), Larina (Eugen Onegin, Verbier Festival), Juno (Platée, Garsington Opera) sowie die Cover-Rolle der Hermia (A Midsummer Night’s Dream, Glyndebourne). Zu ihren Wettbewerbserfolgen zählen der 2. Preis beim IVC-Opernwettbewerb (Niederlande), der 2. Preis beim Josep Palet Wettbewerb (Spanien) und der 1. Preis beim Royal Over-Seas League Wettbewerb (London).
www.annabelkennedy.com

Felix Gygli
Der Schweizer Bariton Felix Gygli, Gewinner der Kathleen Ferrier Awards 2023, des Lied-Preises des Queen Sonja Wettbewerbs 2024 und des Eastbourne International Singing Competition 2024, tritt 2025/26 u. a. als Schaunard (La Bohème) in St. Gallen, als Graf Dominik (Arabella) in Zürich sowie in der Matthäus-Passion mit Gli Angeli Genève auf. Frühere Höhepunkte umfassen die Titelrolle des Elias im Opernhaus Zürich, Engagements beim Verbier Festival sowie die Uraufführung von Jonathan Doves In 80 Tagen um die Welt. Als passionierter Liedsänger konzertiert er international und gab 2024 sein US-Debüt mit Schuberts Winterreise.
www.felixgygli.com

Klaus Simon
Klaus Simon ist Dirigent, Pianist, Arrangeur und Herausgeber. Er wurde in Überlingen am Bodensee geboren. Das Repertoire als Dirigent und Pianist reicht von Mozart bis Widmann. Schwerpunkte sind dabei die klassische Moderne, Minimal-Music sowie britische und amerikanische Musik des 20. und 21. Jahrhunderts und Oper. Rege Konzerttätigkeit und diverse CD- und Rundfunkeinspielungen. Dafür erhielt er neben zahlreichen Nominierungen bereits zweimal den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und den International Classical Music Award (ICMA). Als Pianist hat er den Schwerpunkt auf das Lied gelegt. Gesamtaufnahmen mit Namhaften Sängern von Hans Pfitzner, Erich Wolfgang Korngold und Erwin Schulhoff, Franco Alfano und Erich. J. Wolff (in Arbeit). Als Arrangeur hat er u.a. beinahe alle Sinfonien Gustav Mahlers, sowie Werke von Berg, Schönberg, Ravel u.a. bearbeitet. Diese Fassungen werden von namhaften Ensembles und Orchestern weltweit aufgeführt.
www.klaussimon.com

Gevorg Gharabekyan
Gevorg Gharabekyan ist künstlerischer Leiter des von ihm 2013 gegründeten Basler Kammerorchesters I TEMPI, das sich der historisch informierten Aufführungspraxis von Werken vom Barock bis zur Gegenwart widmet (www.itempi.com). Unter seiner Leitung entstanden drei CDs in Zusammenarbeit mit Radio SRF sowie diverse Livemitschnitte. Er dirigierte u. a. das Tonhalle-Orchester Zürich, das Orchestre National du Capitole de Toulouse und das Beethoven Orchester Bonn. In Armenien geboren, studierte er Violine bei Rainer Kussmaul in Deutschland und bei Adelina Oprean in der Schweiz, später Dirigieren bei Ralf Weikert. Weitere Impulse erhielt er u. a. von Jorma Panula, Riccardo Muti, Neeme und Paavo Järvi sowie Tugan Sokhiev. Seit 2020 engagiert er sich als Präsident des Vereins VIWA für humanitäre Projekte in Armenien.
www.itempi.com

Ad Hoc Muri
Ad Hoc Muri ist ein Kammerensemble aus Musiker*innen, das eigens für dieses Konzert zusammengestellt wurde.

https://www.murikultur.ch/puls-von-muri

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Information about the event

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All current and additional information about the event can be found on the website of the organizer. Sudden changes will only be displayed on the website of the organizer.

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